5 limitierende Geld-Glaubenssätze, die dich ausbremsen
Unsere Glaubenssätze bestimmen, wie wir die Welt sehen und uns in ihr bewegen. Sie sind die Dinge, die wir für wahr und richtig halten. Haben wir also limitierende Glaubenssätze zum Thema Geld, ist es schlicht nicht möglich, dass Finanzen ein entspanntes und leichtes Thema für uns sind. Deswegen ist es unausweichlich, dass du deine Glaubenssätze veränderst, wenn du dein Verhältnis zu Geld ändern willst.
Glaubenssatz Nummer 1: Geld verdirbt den Charakter
Denke einmal drüber nach, fühlt sich das für dich wahr an? Dann fallen dir bestimmt auch Beispiele ein, warum das wahr ist. Gibt es die entfernte Tante, die zwar jede Menge Geld hat, aber wirklich fies und gemein ist? Die arrogant auf alle anderen herabschaut und meint, die sei etwas Besseres? Die Wahrheit ist, sie wäre wohl auch fies, gemein und arrogant, wenn sie kein Geld hätte. Tatsächlich ist es nämlich so, dass Geld den Charakter verstärkt. Ein guter Mensch, der gerne teilt und sich um andere kümmert, wird das mit Geld in viel größerem Ausmaß tun, einfach, weil er nun die finanziellen Mittel dazu hat. Ein Mensch, der andere nur ausnutzt und hinterhältig ist, wird mit Geld vermutlich ein noch schlechterer Mensch, weil er es einfach nicht mehr nötig hat, nett zu anderen zu sein. Und jetzt denk noch einmal darüber nach. Fallen dir vielleicht reiche Menschen ein, auf die der obige Glaubenssatz nicht zutrifft? Wie wäre es mit Leonardo DiCaprio, der sich unheimlich stark für den Umweltschutz engagiert? Oder Bill Gates, der gemeinsam mit seiner Frau eine Stiftung ins Leben gerufen hat, die Armut und Krankheit auf der ganzen Welt bekämpft? Diese Liste kannst du beliebig lange fortsetzen. Und so lässt sich auch dein Glaubenssatz verändern. Statt zu glauben „Geld verdirbt den Charakter“, kannst du glauben „Geld verstärkt den Charakter und kann mich dabei unterstützen, Gutes zu tun“.
Glaubenssatz Nummer 2: Bescheidenheit ist eine Tugend, viel Geld ist Angeberei
Wie ist es mit diesem Glaubenssatz? Wie fühlt er sich für dich an? Denkst du an den einen Blödmann, den du mal kennengelernt hast, der mit seiner ganzen Kohle geprotzt hat? Dann glaubst du bestimmt, dieser Satz sei wahr. Vielleicht fallen dir noch mehr bestätigende Beispiele ein. Da war doch dieses eine schüchterne, bescheidene Mädchen in der Schule. Die war doch so nett, oder? Aber diese Zicke, deren Eltern zwei Angeberautos hatten, die war echt überheblich. Wir glauben, was wir uns selbst beweisen können. Also verhandeln wir nicht um eine Gehaltserhöhung, denn wir wollen ja bescheiden sein. Wir nehmen uns nicht, was uns zusteht, denn wir wollen ja bescheiden sein. Wir erzählen nicht von dem Bonus, den wir bekommen haben, weil wir so gute Arbeit geleistet haben, denn das wäre ja Angeberei. Wie blöd eigentlich. Wenn du deinem Arbeitgeber einen echten Mehrwert bietest, hast du die Gehaltserhöhung verdient. Wenn du einen Bonus bekommen hast, ist das etwas Gutes! Feiere dich! Wie wäre es mit diesem neuen Glaubenssatz: „Ich bin stolz auf meine Leistungen und fordere dafür eine angemessene Entlohnung.“
Glaubenssatz Nummer 3: Geld ist nicht wichtig
Fühlt sich dieser Glaubenssatz wahr an? Ist ja ganz klar, es gibt so viele Dinge, die wichtiger sind als Geld. Gesundheit, Freundschaft, Familie oder Zeit sind solche Dinge. Geld ist also nicht so wichtig. Richtig? Falsch! Geld ist enorm wichtig, denn es berührt fast alle Aspekte unseres Lebens. Sicher können wir uns keine Gesundheit kaufen, aber wir können mit Geld gute, hochwertige Lebensmittel kaufen, die uns gesund halten. Mit Geld sind wir in der Lage, Freunde und Familie zu unterstützen, falls es bei ihnen mal eng wird. Natürlich kannst du nicht mehr als die 24 Stunden pro Tag erkaufen, aber mit Geld kannst du dir Zeit zurückkaufen. Zum Beispiel, indem du ab und zu (oder auch regelmäßig) jemanden kommen lässt, der deine Wohnung saugt und wischt. Die gewonnene Zeit kannst du für etwas verwenden, dass dir wichtig ist. Zum Beispiel, um sie mit deinen Kindern, deinem Partner oder deinen Freunden zu verbringen oder um dich weiterzubilden. Wie wäre also dieser neue Glaubenssatz: „Geld ist wichtig, denn es gibt mir die Freiheit der Wahl und verschafft mir Möglichkeiten.“
Glaubenssatz Nummer 4: Wer Geld will, ist gierig
Das stimmt doch, oder? Aus welchem Grund sonst würden Millionäre immer weiterarbeiten? Sie könnten doch aufhören oder ihre Waren und Dienstleistungen kostenlos anbieten. Das könnten sie vielleicht tatsächlich tun, aber dann würde es die Unternehmen dieser Menschen bald nicht mehr geben. Denn es sind nicht nur die Gründer und CEOs selbst, die hier Geld verdienen. In den Firmen dieser Millionäre arbeiten viele Menschen, deren Arbeitsplatz davon abhängt, dass die Firmen Profit erwirtschaften. Darüber hinaus gibt es viele weitere gute Gründe, Geld zu wollen. Zum Beispiel verschafft es euch Möglichkeiten und Freiheiten, die ihr ohne Geld nicht hättet. Außerdem ist Geld eine Form von Anerkennung für eine erbrachte Leistung. Ein neuer Glaubenssatz könnte also lauten: „Geld, das ich für meine Arbeit und meinen erbrachten Mehrwert verlange, steht mir zu. Ich habe es verdient.“
Glaubenssatz Nummer 5: Reiche Menschen sind geizig
Kennst du die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens? Die Hauptfigur Ebenezer Scrooge ist zwar wohlhabend, aber so geizig, dass er nicht einmal seine Büroräume anständig heizt. Er bezahlt seinen Mitarbeiter so schlecht, dass der seine Familie kaum versorgen kann. Nicht mal die medizinische Versorgung für seinen kranken Sohn kann sich der Mitarbeiter leisten. Im Laufe der Geschichte erscheinen Scrooge verschiedene Geister, die ihm Szenen aus seinem Leben vorführen. Er erkennt, was er durch seinen Geiz und Eigennutz alles verloren hat und was er noch verlieren könnte und ändert sein Verhalten sofort, um sein Schicksal abzuwenden. Eine Lehre, die du aus der Geschichte ziehen kannst, lautet „Reiche Menschen sind geizig“. Möglicherweise kennst du auch ein Beispiel aus eurem eigenen Umfeld. Ein wohlhabender Onkel zum Beispiel, der bei Geschenken immer sehr knauserig ist. Vielleicht fallen dir aber auch Beispiele ein, die das Gegenteil belegen. Denke einmal darüber nach. Gibt es da die eine Freundin, die gut verdient und dich gerne zum Essen einlädt, weil sie es sich eben leisten kann und es ihr Spaß macht, dir eine Freude zu bereiten? Ein berühmtes Beispiel ist CNN-Gründer Ted Turner, der den Vereinten Nationen mehr als eine Milliarde US-Dollar für deren Arbeit zur Verfügung stellte. Tatsächlich ist es für viele wohlhabende Menschen selbstverständlich, etwas zurückzugeben. Auch der oben schon erwähnte Bill Gates spendet jährlich mehrere Millionen Dollar für wohltätige Zwecke. Wie wäre es also mit einem neuen Glaubenssatz: „Geld gibt mir die Möglichkeit, es mit denen zu teilen, denen es schlechter geht als mir.“
Natürlich ließe sich die Liste mit den negativen Glaubensätzen immer fortführen. Doch ich denke, das Grundprinzip ist klar. Horche in dich selbst hinein und frage dich, was du über Geld und vor allem Menschen, die Geld besitzen, denkst. Macht dich der Gedanke wütend? Fühlst du dich schlecht? Vielleicht sogar neidisch? Dann ist es dringend an der Zeit, deine Glaubenssätze zu überdenken und die schlechten durch gute zu ersetzen. Das Prinzip ist immer dasselbe. Identifiziere den negativen Glaubenssatz und den Grund, warum du daran glaubst. Denke über Gegenbeispiele nach (hier hilft oft eine Google-Suche) und formuliere einen neuen Glaubenssatz, den du mit den positiven Beispielen fütterst. Du wirst deine Glaubenssätze nicht über Nacht ändern, aber je bewusster du dir wirst, was du zum Thema Geld für wahr hältst, desto leichter wird es dir fallen, positive Alternativen zu den negativen Glaubenssätzen zu finden. Und das ist unabdingbar, wenn du wirklich lernen möchtest, entspannt mit Geld umzugehen.