Warum du von mir keine Spartipps bekommst

Es gibt eine Sache, die beinahe alle Finanzexpert*innen propagieren. Ganz egal, worauf ansonsten ihr Fokus liegt. Diese eine Sache ist das Sparen. Es geht immer darum, worauf du verzichten sollst, um mehr zu sparen. Warum du solche Tipps von mir nicht bekommst, erfährst du in diesem Artikel.

Verzichte auf den Coffee to go.“ – Das ist wohl der Tipp Nummer 1, den man von fast allen Finanzexpert*innen bekommt. Da werden Hochrechnung (mit häufig absurden Beträgen) gemacht, wie viel Geld du sparen kannst, wenn du auf diesen Kaffee zum Mitnehmen verzichtest. Und genau das ist der Punkt – Das Verzichten.

Es geht immer darum, dass du etwas nicht haben sollst, dass du dir etwas verkneifen sollst. Das Problem dabei ist, dass diese Forderung immer mit dem Gefühl des Mangels verknüpft ist. Sie sorgt dafür, dass du dich jedes Mal, wenn du etwas kaufen willst, fragst, ob das wirklich nötig ist. Entscheidest du dich für den Kauf, bekommst du ein schlechtes Gewissen, weil du dieses Geld ja vermeintlich auch hättest sparen können. Das Sparen wird zum Nonplusultra erhoben, wer mehr konsumiert als nötig, macht etwas falsch.

So ist es kein Wunder, dass du dich jedes Mal schlecht fühlst, wenn dein Gefühl dir sagt, dass du etwas kaufen möchtest. Noch schlimmer wird es, wenn du diesem Gefühl dann irgendwann nachgibst und in einen Kaufrausch verfällst. Es ist wie bei einer restriktiven Diät – du isst das absolute Minimum, bis der Heißhunger schließlich so groß wird, dass du eine Tüte Chips und eine extragroße Tafel Schokolade auf einmal verdrückst. Hinterher ist dir übel und du fühlst dich wie eine undisziplinierte Versagerin. Dabei hast du nur die Tipps von jenen befolgt, die auf Social Media gefeiert werden. Doch nur weil die Mehrheit etwas propagiert, ist es noch lange nicht richtig oder passend für dich.

Darüber hinaus sorgt die Überhöhung des Sparens dafür, dass du immer das Gefühl hast, du hättest zu wenig Geld, weil du ja nicht genug gespart hast. Sparen wird dich niemals zu einem Füllegefühl führen und es wird dich sicher nicht reich machen. Sparen sorgt nicht dafür, dass du reich wirst. Im Gegenteil: durch reines Sparen wird dein Geld immer weniger wert (Thema Inflation).

Und selbst wenn du mehr Geld hättest, wärst du nicht entspannt damit, weil du immer noch jeden Kauf als „Geld, das mir jetzt fehlt“ ansehen würdest. Dein Fokus läge immer auf dem Mangel. Wie sollte es auch anders dein, wenn du auf Social Media immer wieder erzählt bekommst, was du alles streichen sollst, um mehr zu sparen. Doch aus Mangel kann keine Fülle entstehen.

Versteh mich nicht falsch. Es geht hier nicht darum, all dein Geld gedankenlos hierhin und dorthin zu schmeißen, ohne hinterher zu wissen, wohin es geflossen ist. Es geht auch nicht darum, dir keine Gedanken um deine finanzielle Zukunft zu machen und nach dem YOLO-Prinzip (You Only Live Once, dt. du lebst nur einmal) zu leben. Es geht darum, Freude an den Dingen zu haben, die du dir kaufst. Es geht darum, dir entspannt etwas zu gönnen – ohne Angst, Stress und schlechtes Gewissen.

Rücklagen zu bilden, zu investieren und Vermögen aufzubauen ist wichtig. Vor allem, wenn du älter als 67 werden möchtest. Doch dein Leben findet heute statt, also lebe es heute. Dazu gehört eben auch, Geld für Dinge und Erlebnisse auszugeben, die dir Freude bereiten – ohne dich hinterher schuldig zu fühlen.

Hier ist ein Tipp für dich: Richte dir ein „Für mich“-Konto ein. Ein Konto, auf das du jeden Monat einen bestimmten Betrag überweist, den du dann nach Lust und Laune ausgeben kannst. Für all die kleinen und großen Dinge, die dir Spaß machen. Wähle zu Beginn gerne einen kleinen Betrag, mit dem du dich wohlfühlst. Du kannst dich mit der Zeit steigern. Wenn am Monatsende noch Geld auf dem Konto ist, lasse es dort und nimm es mit in den nächsten Monat.

So fühlst du nicht den Druck, alles ausgeben zu müssen. Richte bei diesem Konto keinen Dispokredit ein, damit du keine Angst davor haben musst, dass du das Konto versehentlich überziehst. Nun hast du alle äußeren Weichen gestellt, um das „Für mich“-Geld entspannt ausgeben zu können. Es kann nichts Schlimmes passieren, wenn du es ausgibst. Beobachte, was dieses Konto mit dir und deinem Konsumverhalten macht.

Fühlst du dich gut, wenn du dir den Coffee to go und das Stück Kuchen kaufst? Gönnst du dir beim Frisör die extra Haarkur, auf die du sonst verzichtet hättest? Entscheidest du dich vielleicht an einer Stelle gegen einen Kauf, weil du spürst, dass dir die Handtasche oder die Ohrringe eigentlich gar keine Freude bereiten würden? Kannst du fühlen, wie sich dein Denkmuster weg von Mangel und hin zu Fülle entwickelt? Dann bist du auf einem guten Weg hin zu mehr Leichtigkeit, Freude und Freiheit.

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